Von „Frauengeheimnissen“ zur modernen Frauenheilkunde
Lange war die Frauengesundheit im Schatten der Medizingeschichte. Im Mittelalter gab es Texte über „Frauengeheimnisse“, die meist von Hebammen oder Nonnen geschrieben wurden. Es gab viel praktisches Wissen zur Frauenheilkunde, doch manche wichtige Entdeckungen wurden erst in neuerer Zeit gemacht. Die Frauenheilkunde, oder Gynäkologie, verfügt heute über Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung, die früher undenkbar waren. In ihrem Vortrag spricht Prof. Cornelia Betschart Meier aus Schwyz über althergebrachtes Wissen und die wichtigsten Fortschritte, welche den Stand der heutigen Frauenheilkunde kennzeichnen. Frauen spielen heute in der Forschung eine wichtige Rolle. Einerseits als Forschende, andererseits werden sie in Studien eingeschlossen, was durch vergangene Jahrhunderte kaum gemacht wurde.
Der Fortschritt machte in den letzten Jahrzehnten vieles möglich: Operationen sind ohne sichtbaren Schnitte möglich, ungeborene Kinder können schon in der Gebärmutter operiert werden, um ihre spätere Entwicklung im Gehen bei z.B. Spina bifida zu optimieren, oder Vorhersagemodelle für potentielle spätere Erkrankungen lassen präventive Strategien zu.
Als leitende Ärztin an der Klinik für Gynäkologie am Universitätsspital ist Cornelia Betschart ein besonderes Anliegen, die Lebenssituation von Frauen dauerhaft zu verbessern. Sie wird in ihren Ausführungen auch auf ihr spezielles Tätigkeitsgebiet eingehen, die Diagnose und Behandlung von Krankheiten des Beckenbodens, die mit der Schwangerschaft, der Geburt und dem zunehmenden Alter auftreten können.
Prof. Dr. med. Cornelia Betschart Meier

Cornelia Betschart Meier
Cornelia Betschart Meier, Prof. Dr. med, aufgewachsen in Schwyz, ist leitende Ärztin und stellvertretende Direktorin der Klinik für Gynäkologie am Universitätsspital Zürich. Sie ist in der Patientinnenversorgung am Spital als auch in der Lehre aktiv. Sie forscht zum Thema Beckengesundheit in Kollaborationen aus ihrer Forschungszeit in Michigan, USA und an der Universität Zürich. Zugleich ist sie Mitglied der Ethikkommission Zürich, wo die Forschungsförderung für Frauenmedizin ihr am Herzen liegt.