Abgesagt (Verschiebedatum folgt): Die Zerstörung der indianischen Kulturen in den USA 1776-1900

Allzu lange sahen die meisten Amerikaner über die düsteren Seiten ihres durch kontinuierliche Westexpansion entstandenen Nationalstaats hinweg. Die Erzählung von der wundersamen Gründung der USA, hat der Politikwissenschaftler Manfred Henningsen unlängst bilanziert, kam lange ganz ohne Hinweise auf die Ökonomie der Gewalt aus, die nicht aus der neueren Geschichte Amerikas wegzudenken ist. Sie blendete aus, dass die Geschichte der US-Indianerpolitik eine hässliche Angelegenheit war, markiert durch Tod, zwangsweise Umsiedlung, rassistische Bigotterie und kulturellen Genozid. Denn von Beginn an vollzog sich das amerikanische Empire building keineswegs auf einem menschenleeren Kontinent. Das amerikanische Landimperium verdankte sich vielmehr einer erfolgreichen Invasion und war das Ergebnis einer eigentlichen Wiederbesiedlung des Kontinents. Im Lichte der neueren Forschungsergebnisse führt kein Weg an der bitteren Erkenntnis vorbei, dass die US-Gesellschaft auf den Gräbern von Hunderttausenden von Indianerinnen und Indianern errichtet wurde. Der Vortrag von Prof. Dr. Aram Mattioli versucht, diese These an zwei wenig bekannten Fallbeispielen zu belegen: an den Vorgängen während des so genannten Unabhängigkeitskrieges (1775-1783) und an der Geschichte Kalifornien in der Goldrausch-Zeit (1848-1860).

Prof. Dr. Aram Mattioli

Aram Mattioli, geboren 1961, lehrt als Professor für Neueste Geschichte an der Universität Luzern. Er studierte an der Universität Basel Geschichte und Philosophie. International bekannt wurde er durch seine Forschungen zum faschistischen Italien. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Geschichte des indianischen Nordamerika. Er schreibt u.a. für DIE ZEIT.

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09.03.2020   19:00 Uhr    iCal
Wysses Rössli, Hauptplatz, 6430 Schwyz, Mythensaal
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